Krankengymnastik (KG)

Das Hauptarbeitsfeld der Physiotherapeuten ist die Krankengymnastik. Sie beinhaltet eine, auf den Patienten angepasste Kombination von aktiven Übungen und aktiven sowie passiven Techniken durch den Therapeuten. Diese Therapie hat den Anspruch patientengerecht, also in Bezug auf seinen derzeitigen physiologischen Belastungs- und Trainingszustand, durchgeführt zu werden. So wird die Funktion des Bewegungsapparates individuell erhalten, wiederhergestellt beziehungsweise verbessert.

Genauso variabel und vielfältig wie die Ansprüche an die Therapieform sind aber auch die Ansprüche und Ziele des Patienten. Darauf einzugehen, sie realistisch einzuschätzen, zu definieren und in Absprache mit dem Patienten festzulegen erfordert ein großes Maß an medizinischem Fachwissen und Empathie. Teil der Therapie ist es auch, den Patienten so gut über seine Situation zu informieren, dass er in der Lage ist, das vom Arzt Verordnete zu verstehen und einzuschätzen. So ist eine erfolgreiche Zusammenarbeit gewährleistet und der Patient kann die Inhalte der Therapie auch zu Hause umsetzen.

Diese Bewegungstherapie nennt sich auch heute noch Krankengymnastik und wird so von Ärzten verschrieben und von Krankenkassen und Berufsgenossenschaften abgerechnet. Dennoch wird die Krankengymnastik bzw. der Begriff den aktuellen Ansprüchen nicht mehr gerecht. Heutzutage nehmen weder nur „Kranke“ Physiotherapie in Anspruch, noch kann „Gymnastik“ den Anforderungen verschiedener Krankheitsbilder entsprechen. Vielmehr ist Physiotherapie eine sehr komplexe und individuelle, auf vielen verschiedenen Ebenen an höchsten Ansprüchen ausgerichtete Therapie. Sie orientiert sich an den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft und ist stets im Wandel. (Wer Krankengymnastik als „Massage“ versteht, wird erstaunt sein, wie sehr sich Physiotherapie von diesem Bild unterscheidet.)

Krankengymnastik